Arbeitsdefinition Veranstaltung / Event

Entsprechend der Zielsetzung des QZVE zeichnet sich die Qualität des Event- und Veranstaltungsmanagement-Studiums

einerseits durch das Curriculum (s. Mindestanforderungen an ein qualitätsvolles Curriculum und Mindestanforderungen an Fächerinhalte und Fächerstruktur)

und

andererseits durch das Studienziel aus:

Dieses ist, Studierende zu befähigen, inhaltlich und organisatorisch anspruchsvolle und qualitativ herausgehobene Events auf hohem fachlichen Niveau zu konzipieren, zu planen und erfolgreich (im Sinn der Zielerreichung) und sicher zu realisieren.

 

Dabei verstehen die Mitglieder im Sinne ihres Arbeitsziels (also nicht als Lehrbuchdefinition !) unter „Event“ oder „Veranstaltung“:

  • eine personendominante kollektive Dienstleistung mit substanziellem zeitlichem Nutzen für die Teilnehmer,
  • die Besonderheit, Eindeutigkeit, Einzigartigkeit („uniqueness“),  Herausgehobenheit, Inszenierung,  Multisensualität aufweist
  • und geplant (z.B. (strategische) Konzeption, komplexe Planungsprozesse),
  • gezielt herbeigeführt
  • und systematisch kontrolliert (auch strategisches / Zielerreichungs-Controlling) wird 
  • sowie einen substanziellen Nutzen für die veranstaltenden / beteiligten Unternehmen / Institutionen / Verbände hat.

 Das Studium des Event- und Veranstaltungsmanagement und –marketing, wie es der QZVE versteht, stellt also v.a. die Hochschulausbildung für das Management solcher Veranstaltungen in den Fokus, die:

 

einen Eventinhalt (z.B. Musik, Sport) in besonderer Weise und unter besonderen Rahmenbedingungen realisieren/„in Szene setzen“

Das sind z.B. besonders große Events oder Events im supranationalen Kontext (z.B. EM, WM oder Olympia) und / oder die  Bespielung einer besonderen Location mit herausfordernder Programmgestaltung (Multimediales Konzept, Akustik, Licht, Ton, Bühne, Szene). Ziel einer solchen Veranstaltung ist oft die Befriedigung der Erwartungen der Teilnehmer durch die (aus Sicht der Zielgruppe/Teilnehmer) möglichst ‚gelungene‘ Performance der (Primär)Inhalte des Events. Der Fokus liegt hier auf dem Eventmanagement bzw. der Inszenierung und der Konzeption des Content selber. Content und Erlebnischarakter als Selbstzweck ist daher meist der Ausgangspunkt. Die Verankerung des Management geschieht entsprechend eher im Content, dessen besonderer Charakter das Management bestimmt (also z.B. Sport-, Musik- oder Kulturmanagement etc.). Das Marketing ist entsprechend operativ, also v.a. auf die Vermarktung DES Events selber ausgerichtet, also ‘Marketing von Events’ und ‘Eventwerbung’, nicht Marketing für etwas anderes mit Hilfe des Events, wie es in der Regel im ‘Eventmarketing’ Ziel ist (s.u.). Insgesamt liegt dann hier der Schwerpunkt i.d.R. auf dem strategischen Eventmanagement/Inszenierung, der Eventinhalt ist auch schon Kern und Botschaft des Events.

 

oder

 

ein Ereignis so für ein (Wirtschafts) Unternehmen / Institutionen / Verbände konzipieren oder nutzbar machen, dass merkliche positive Effekte für die Ziele des Auftraggebers erreicht werden.

 Das sind z.B. Events, bei denen Unternehmen durch (passives) Sponsoring, oder (aktive) Gestaltung eines Messeauftrittes, Konzeption eines Incentives oder Konzeption eines eigenen Marketingevents die Marke oder die Produkte des Unternehmens emotional positiv erlebbar und erfahrbar machen bzw. „in Szene setzen“. Damit ist hier das Ziel der Veranstaltung oft (aber nicht immer) die Aktivierung von und die Interaktion mit den Teilnehmern (z.B. Kunden, Mitarbeiter oder sonstige Primärzielgruppen) und der positiv-emotionale Imagetransfer vom Event(erlebnis) als Primärinhalt auf die Marken-, Produkt- oder sonstige Botschaft des Auftraggebers als Sekundärinhalt/-botschaft, auch über/zu Sekundär- oder Tertiärzielgruppen. Der Fokus liegt hier entsprechend auf dem Eventmarketing, also der In-Dienst-Stellung des Content für ‘andere’ Zwecke bzw. Ziele. Diese Ziele bzw. die dafür nötigen Zielgruppen sind Ausgangspunkt der Eventkonzeption und Content-Wahl. Die Verankerung des Management liegt analog dazu im entsprechenden Bereich des Auftraggebers, dessen Ziele hier verwirklicht werden sollen, also v.a. im Marketing-Mix bzw. in der Kommunikationspolitik oder (Unternehmens)Kommunikation mit Events. Das Event wird hier also v.a.  als ‘Werkzeug’ der Unternehmenskommunikation betrachtet und es geht auch i.d.R. um die Einbettung des Events in die gesamte Marketingstrategie und die entsprechende Gesamt-Maßnahmenplanung des Auftraggebers. Damit handelt es sich also hier meist um ‘Marketing MIT/durch Events’. Entsprechend liegt der Schwerpunkt hier dann eher auf dem strategischen Eventmarketing bzw. der Kommunikation (eines Themas/Botschaft, die von außerhalb des Events kommt bzw. bestimmt wird)

 

 

Für diese Kompetenzen sind v.a. betriebswirtschaftliche Grundlagen sowie Marketingwissen und Wissen über die Wirkung von Events (Eventwirkung / Rezeption / Verarbeitung von Reizen etc.) sowie die entsprechenden inhaltlichen und technischen Anforderungen und Besonderheiten von Eventcontent und Inszenierung wichtig. Ebenso müssen Grundlagen des Projektmanagement, der Mitarbeiterführung und des Controlling beherrscht werden.

 

Nur die rein logistische und operative Umsetzung von Veranstaltungen alleine sowie die rein operative Detailplanung und Bedienung von Veranstaltungstechnik ist nicht Kern und Ziel des Curriculums bzw. der Hochschullehre, wohl aber ein wichtiger Teilaspekt. Daher wird es nur in Grundzügen als Grundlage für die o.g. Zielsetzungen im Curriculum verankert.